Die Endometriose ist eine der häufigsten Erkrankung der Frau. Etwa 7-15 % der weiblichen Bevölkerung im geschlechtsreifen Alter sind betroffen. Das sind in Deutschland 2 - 6 Mio. Frauen.
Endometriose ist außerdem eine der häufigsten Ursachen für Unfruchtbarkeit. Dennoch wird die Krankheit leider immer noch viel zu wenig beachtet, und es vergehen vom Auftreten der ersten Symptome bis zur Diagnose bis zu 10 Jahre. Eine wichtige Differenzierung von dieser Erkrankung sind Myome, die sehr häufig parallel zur Endometriose auftreten können.
Endometriose beschreibt das Vorkommen von Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) sehr ähnlich ist, aber außerhalb der Gebärmutterhöhle vorkommt. Das Gewebe siedelt sich fälschlicherweise außerhalb der Gebermutter an. Beispielsweise an den Eierstöcken, Eileitern, Darm, Blase oder dem Bauchfell. In seltenen Fällen sind auch andere Organe betroffen, wie z.B. die Lunge.
Die Symptome sind abhängig von der Lokalisation der Endometriumherde.
Zum Beispiel:
Menstruationsschmerzen, Unterbauchschmerzen, Übelkeit, schmerzhafter Stuhlgang, verlängerte und verstärkte Menstruation, Beschwerden beim Geschlechtsverkehr, Magenbeschwerden, Rückenschmerzen und Kinderlosigkeit.
Abhängig davon, wo sich die Endometrioseherde befinden, unterscheidet man drei große Formen der Endometriose.
1. Endometriosis genitalis externa,
2. Endometriosis genitalis interna
3. Endometriosis extragenitalis
1. Bei der häufigsten Form, der Endometriosis genitalis externa, kommen die Herde im kleinen Becken vor, also auf der Gebärmutter, dem Bauchfell, den Eileitern und Eierstöcken.
2. Bei der Endometriosis genitalis interna finden sich Endometrioseherde in der Gebärmuttermuskulatur, dem Myometrium.
Symptom dieser Endometriose sind sehr starke Regelschmerzen. Sichern kann man diese Diagnose meist nur nach einer Gebärmutterentfernung unter dem Mikroskop, so dass diese Form der Endometriose oft unerkannt bleibt. Man geht jedoch davon aus, dass rund 40 Prozent aller Frauen mit Endometriosis genitalis externa auch eine Endometriosis genitialis interna haben.
3. Bei der Endometriosis extragenitalis befindet sich Endometriose in Nachbarorganen der Gebärmutter, wie beispielsweise im Darm oder in der Blase. Herde außerhalb des kleinen Beckens, wie z.B. am Zwerchfell, im Nabel oder in der Lunge sind extrem selten, gehören jedoch auch zu dieser Form.
Die homöopathische Behandlung bei Endometriose bietet die Möglichkeit Symptome wie Schmerzen zu lindern, Entzündungen, Verwachsungen und vernarbte Eileiter positiv zu beeinflussen. Homöopathische Therapeutika konzentrieren sich auf die zugrunde liegende Ursache dieser Gesundheitsprobleme, indem sie auf einer tiefgreifenden Ebene behandeln und gleichzeitig bei den Symptomen helfen.
Bei Endometriose liegt meist ein hormonelles Ungleichgewicht vor, das sich auch auf emotionaler Ebene auf die Klientin auswirken kann. Homöopathische Mittel eignen sich hervorragend zur Linderung emotionaler und mentaler sowie körperlicher Symptome. Die homöopathische Behandlung bietet einen ganzheitlichen, individuell orientierten Ansatz, der auf allen Ebenen, der geistigen, emotionalen und körperlichen Ebene, unterstützt.
Ein wesentlicher Unterschied besteht darin, dass homöopathische Therapeutika eher nach individuellen Symptomen als nach Beschwerden verschrieben werden, da Krankheiten von verschiedenen Menschen auf unterschiedliche Weise erlebt werden. Das homöopathische Mittel wird auf der Grundlage der individuellen Symptome ausgewählt und der Ansatz des Homöopathen ist ganzheitlich und unterstützt auf allen Ebenen, körperlich, geistig und emotional.
Die homöopathische Arznei wird immer individuell auf die spezifischen Symptome der jeweiligen Frau gewählt. Einige homöopathische Mittel, die zum Einsatz kommen könnten sind unter vielen anderen:
Anthoxylum
Dieses homöopathische Mittel ist für seine Wirkung auf das Nervensystem und die weiblichen Geschlechtsorgane bekannt. Es eignet sich hervorragend für Endometriose. Die Regelblutung ist sehr schmerzhaft und kann bis in den Rücken, die Oberschenkel und die Beine ausstrahlen. Die Menstruationsblutung ist stark und ermüdend mit drückenden Schmerzen.
Cimicifuga
Ein großartiges homöopathisches Mittel gegen Endometriose, oft mit einem trüben Gefühl und drückenden Schmerzen, insbesondere im Uterusbereich und im unteren Rückenbereich. Es können auch stechende Schmerzen von Hüfte zu Hüfte auftreten. Die Blutung ist stark und je stärker die Menstruationsblutung, desto stärker sind die Schmerzen. Auch nach dem Essen kann es zu lautem Aufstoßen kommen, wobei auch die Verdauung durch die Endometriose beeinträchtigt wird.
Sabina
Dies kann ein geeignetes homöopathisches Mittel sein, wenn Sie sich aufgrund Ihrer Symptome traurig oder empfindlich fühlen. Sie werden wehenähnliche Schmerzen verspüren, insbesondere im Becken oder im unteren Rückenbereich. Die Menstruationsblutung ist hell und enthält sowohl Blutgerinnsel als auch Flüssigkeit. Es können auch Myome vorhanden sein.
Sepia
Dieses homöopathische Mittel hat eine große Affinität zum weiblichen Fortpflanzungssystem. Dieses Mittel ist angezeigt, wenn Sie sich negativ fühlen und alleine sein möchten, da es auch zu Weinen kommen kann. Der Schmerz ist ergreifend und stechend, wobei die Schmerzen besonders beim Geschlechtsverkehr schlimmer sind. Es wird eine Abneigung gegen Geschlechtsverkehr bestehen.
Homöopathische Therapeutika können Ihnen sehr dabei helfen, Ihre Endometriose-Symptome zu lindern und die zugrunde liegende Ursache zu bekämpfen. Da Homöopathie eine ganzheitliche Medizin ist, werden Ihre Symptome auf allen Ebenen geistig, emotional und körperlich behandelt.
Laut Ayurveda kann Endometriose aufgrund einer Störung und Veränderung des Vata-Doshas, Apana Vayu auftreten. Apana Vata ist eine Unterart des Vata-Doshas, das für die Ausscheidung von Stuhl, Urin, Blähungen, Menstruationsblut und Geburt verantwortlich ist. Eine Apana vata-Blockade oder Obstruktion führt zu einer retrograden Menstruation (Menstruationsblut fließt durch die Eileiter zurück in die Beckenhöhle statt aus dem Körper) und zur Ansammlung oder Bewegung von Endometriumgewebe an weiteren Oberflächen der Gebärmutter wie dem Eileiter und der Beckenhöhle. Oftmals sind eine spärliche Menstruation, starke Schmerzen und Krämpfe auf gestörtes Vata zurückzuführen, Brennen und übermäßige Blutung sind auf Pitta-Dosha zurückzuführen und Schweregefühl, Müdigkeit und dünner Schleim mit Blutgerinnseln sind auf blutungsbedingtes gestörtes Kapha-Dosha zurückzuführen.
Die erste Behandlung der Endometriose besteht darin, das Vata-Dosha auszugleichen. Eine Unterart von Vata ist Apanavata, welches für den Abwärtsfluss des Blutes (Menstruation) verantwortlich ist. Ein gestörtes Apanavata kann nicht nur die Ausscheidung des Blutes stören, sonder den Blutfluss (Pitta) verändern und dazu führen, dass das Kapha-Dosha an anderen als den regulären Stellen sich ausbreitet.
Warme, frische Mahlzeiten, warmes Wasser werden empfohlen. Insbesondere vor und während der Menstruation sollte man kein Sport machen, sondern sich Ruhe gönnen. Fermentierte Lebensmittel, Backwaren und Quark sollte man meiden. Warme flüssige Nahrung ist zu bevorzugen. Die Reinigungsverfahren des Panchakarma sind hilfreich und setzen besonders auf Öl Basti, Niruha Basti und Uttar Basti, Einläufe zum beruhigen des Vata Doshas. Kräuterpräparate, wie unter anderem Shunthi, Hingu and Chandraprabhavati werden eingesetzt, um die Symptome zu reduzieren.
Dieser Artikel dient lediglich der Information und kann nicht einen Arzt oder Heilpraktiker ersetzen.